It's not Rocket Science

Rocket Science - Raketen-Wissenschaft? Nein, das ist Iris Maschine bestimmt nicht. Auch wenn man aufgrund der Größe darauf schließen könnte, mit den 2,3 Litern Hubraum, den 367 kg und dem Reihen-3-Zylinder, mindestens bis zum Mond zu kommen.

Eine solche Maschine sieht man sowieso nicht so oft auf der Straße. Deshalb war es für mich klar, dass ich Iris mit Ihrer Rocket auf meinem Blog portraitieren möchte. 

Das liebe Leid mit den Eltern

Als Iris noch zarte 18 war, lebte sie in Friesland. Ihr Vater war ein freundlicher Mensch und erklärte ihr auch friesisch-freundlich, dass bei Bestehen des Motorradführerscheins die weite Welt für Iris offen stünde (Klartext: Machst Du den Führerschein, darfst Du ausziehen). Natürlich hat sie als brave Tochter auf ihren Vater gehört: Sie hat erst viel später nach ihrem Auszug bzw. Umzug in den Süden Deutschlands, den Motorradfühererschein gemacht. Ganze 20 Jahre später.

2003 stand sie mit ihrer Yamaha Diversion vor ihrem Vater. Und? Natürlich musste er erst einmal "schimpfen, wie ein Rohrspatz". Aber wie Väter so sind, konnte er nicht lange den Bösen mimen und es schlug in Komplizenschaft mit der Tochter um. Sein Kommentar: "Man gut, dass das die Mama nicht mehr erlebt!"

Resozialisierung?

In der Rechtswissenschaft wird Diversion als Absehen von einer Strafverfolgung zugunsten einer Resozialisierung des Täters definiert. So aber nicht die Yamaha: Die Diversion war für Iris die Strafe, denn sie hat sie nur ungeliebt einige Jahre gefahren. Iris meinte dazu: Ich habe mich gefühlt wie ein Elefant auf einem Dreirad.

Immer wieder wurde Probegefahren, geschaut und sich mit anderen ausgetauscht, um sich von der missliebigen Yamaha zu trennen. Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Bei einem Gespräch mit ihrer Schwester und deren Freund brachte Letzterer das Thema auf die Rocket. Das Feuer war entfacht: Die Recherche nach Typ, Marke und Händlern begann. Schnell hatten sich zwei Termine zur Probefahrt bei Händlern gefunden - aber - kurz vorm Ziel war die jeweilige Maschine dann doch schon verkauft worden. 

Liebe auf den ersten Blick

Rocket IIIAller guten Dinge sind drei - beim dritten Anlauf hat's dann endlich an einem Mittwoch im März 2015 mit der Probefahrt geklappt. Nachdem die üblichen Formalitäten beim Händler geklärt waren, wurde Iris in den Hof geführt:

"Die Spucke blieb mir plötzlich weg und ich habe verblüfft das Riesenteil angestaunt. Jetzt bloß nicht kneifen"

Also drauf geschwungen und "Tschakka!" und "Scheiße, das wird eine teureProbefahrt! Die Maschine ist Meine!" (O-Ton Iris) dabei hatte sie die Maschine noch gar nicht angeworfen, geschweige denn, einen Meter gefahren. Das ist Liebe auf den ersten Blick. Nach 20 Minuten Dauergrinsen rollte Iris wieder auf den Hof des Händlers. Unter diesen Umständen - benebelt von der Droge "geiles Mopped" - bat sich Iris Bedenkzeit aus. Bis zum Samstag hätte sie sich melden sollen, aber schon am nächsten Tag wurde sie wieder beim Händler vorstellig. Somit behielt die Mechanikerin des Händlers Recht, die schon prophezeit hatte, dass Iris die Maschine nimmt.

3 - 2 - 1 - Ignition

Seitdem gibt es für Iris kein Halten mehr: Wenn man im Süden Deutschlands wohnt, ist man auch schnell in Österreich und der Schweiz unterwegs, hauptsächlich auf Triumph-Treffen. Aber nicht nur dort, auch bis in die Niederlande ist Iris mit ihrer Rakete "geflogen". Sie ist sehr engagiert im Hinckleys Triumph Owners Club, stolze Eisenkatz und bei einer Gruppe Bikern, die sich um die Verbesserung der Lebensumstände und den Schutz von Kindern kümmert.

Und: Wer will schon die Route 66 fahren? Macht ja jeder ;-). Iris' Traum ist die Fahrt entlang der Außengrenzen Europas und wenn das noch nicht reicht, will sie durch alle Festlandstaaten der USA mit ihrer Rocket.

Rocket-Gravitation

Iris und ihre Rocket IIINatürlich wird Iris oft gefragt, was sie macht, wenn die Rocket den Gesetzen der Erdanziehung folgt und sich seitlich dem Boden nähert: kippen lassen und um Hilfe bitten beim Wiederaufstellen. 367 kg lassen sich nicht aufhalten, wenn sie einmal den kritischen Punkt überschritten haben. Physik ist, wenn's trotzdem kippt ;-) Das ist für Iris aber kein Beinbruch sondern ein gutes Zeichen: Ein Mal im Jahr, meist zum Beginn der Saison - auf dem ersten Schotterparkplatz oder bei der ersten 180° Kehre - prüft sie, ob die Erdanziehung noch funktioniert. Aber sie betrachtet es als gutes Omen für das weitere Jahr und lacht darüber. 

 

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