Tag X - Das Einhorntreffen
Zwei Wochen vor Beginn des Treffens konnte ich kaum schlafen. Hatten wir an alles gedacht? Gab es genug Getränke, Essen? Sind alle Info-Mails geplant und eingetaktet? Wir haben die drei Nachbarn informiert, dass es etwas lauter werden könnte, noch mal nachgefragt, ob wir vor der dortigen Doppelgarage parken dürften etc. ...
Donnerstag Abend brachte uns Stefan, der Partner von Astrid Herberg, eine Ladung Biergarnierturen und wir konnten schon ein paar Sachen im Hostel unterbringen. Da noch mal herzlichen Dank an Sandra Calvin vom Hostel.
Von Donnerstag auf Freitag war an Schlaf kaum zu denken. Vormittags noch schnell mit dem Auto ein paar Sachen zum Hornberg bringen, dann wieder zurück und mit dem Motorrad rauf. Aufsperren, die "Rezeption" aufbauen, T-Shirts sortieren und dann warten ... bis die ersten Helferinnen eintrudelten. Währenddessen kam von meiner Freundin und Tourguide Alex die Nachricht, dass ihr Motorrad nicht anspringt. Halleluja! Ich hab mich schon in Gedanken die Tourteilnehmerinnen auf die anderen Guides verteilen sehen.
Gegen späten Nachmittag tropften die ersten Teilnehmerinnen ein. Zurerst parkten alle, wie zugesagt, vor der vorhandenen Doppelgarage. Bis der andere Nachbar erschien und wie Rumpelstielzchen herumhüpfte und sich nicht beruhigen ließ. Nun gut, also alle Motorräder umparken ...
Eine riesen Schau war das Eintreffen der Schweizerinnen. Mit selbstgebastelten Einhorn-Helmen (also mit Plüschteilen auf dem normalen Helm) und Sonnenbrillen blubberten die Harley-Mädels ein. Ich liebe es, wenn man sich nicht so furchtbar ernst nimmt und mit Spaß bei der Sache ist! Und weil dieses Ereignis für die Region ungewöhnlich war, kam auch noch unser Bürgermeister Christian Baron, um alle Teilnehmerinnen aus Nah und Fern im Land der Einhörner zu begrüßen.
Den Abend der Anreise verbrachten wir gemütlich draußen bei bodenständigem, schwäbischen Essen, Bier und Dosenmucke. Einige Mädels kannten sich schon und andere machten sich miteinander bekannt. Es war eine fröhliche Stimmung und alle angetan von der Gegend.
On the Road again
Eigentlich sollte der Samstag schön werden. Der Morgen begrüßte uns allerdings mit einer Wolkendecke. Nach dem Frühstück wurden die Gruppen eingeteilt und 65 Fahrerinnen machten sich auf unterschiedliche Wege über die Ostalb, Schwäbische Alb, Hohenlohe und Mittelfranken.
Bis zur Mittagspause hatten wir Glück mit dem Wetter. Alles lief planmäßig und ohne größere Vorkommnisse.
Ab dem Wendepunkt der Tour zogen allerdings dunkle Wolken am Himmel auf. Da mussten wir einen Zwischenstop an einer Tankstelle einlegen und uns ins Gummizeug quetschen. Wir ließen das Gewitter passieren und schwommen auf direktem Weg zum Hostel, also zwei Stunden im Regen .... Dort erwartete uns schon eine Truppe, die noch weniger Glück als wir hatten. Die Schweizerinnen waren die einzigen, die nicht nass geworden waren.
Hauptsache war: Alle sind unversehrt und sicher wieder am Hostel angekommen. Für mich als Veranstalterin das Wichtigste, dass niemand mit dem Motorrad Schaden erlitten hat. Wir wissen alle, dass immer mal was passieren kann, verdrängen das gerne mal.
Für diesen Abend gab es mitreißenden Blues und Rock live von der Kieran Hilbert Band. Wir hatten Spaß und rockten rund ums Hostel.
Der Himmel weint
Die Verabschiedung war traurig - der Himmel weinte Rotz und Wasser. Jegliche Mülltüte und jeglicher Müllsack wurden für die Fahrerinnen ohne Regenzeugs zusammengesammelt. Die Zelterinnen mussten ihre Zelte nass einpacken, dem Nass von oben gab es kein Entrinnen. Alle sind wieder gut zuhause angekommen.
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