Test - Nexo Integralhelm Sport

Helme sind ja nicht so mein Ding - also ich meine, für mein Köpfchen scheint die Auswahl eher winzig. Man siehe den Artikel "Kopf Kondom".

Im vergangenen Jahr habe ich dann noch mal die Suche auf mich genommen und den nächsten Verkäufer bei POLO in Aalen zur Verzweiflung gebracht. Der hat noch nicht mal 20 Minuten durchgehalten bevor er sich heimlich Vondannen schlich und anderen Geschäften zuwandte.

Die Genetik

Mein genetisches Problem: ein schmaler Kopf. S passt mir schon kategorisch nicht, egal welcher Marke und Preisklasse. Zurück zu POLO: Begonnen mit Jethelmen. Die meisten in XS konnte ich fast um den Kopf kreisen lassen. Der vielgerühmte Schuberth M1 in XS war mir auch zu groß. Davon mal abgesehen, dass ich 430,- Okken für einen Jethelm etwas übertrieben finde. Auch den "Zusatznutzen" einer Kommunikationsvorbereitung brauche ich nicht. Schatzi und ich wollen Motorradfahren und nicht quasseln. Und wenn ich unter meinem Helm herumsinge oder fluche muss das auch niemand mitbekommen.

Safety first - Integralhelm

Schlussendlich bin ich dann bei Integralhelmen hängen geblieben. Vorteil: sie sind einfach sicherer. Aber hier das selbe Drama: egal welche Preisklasse, es war kaum etwas Tragbares für mich dabei. Der Nexo (also POLO-Eigenmarke) Integralhem Sport in XS hat auf Anhieb gepasst. Die leichtere Variante Fiber Comfort Air in XS schon wieder nicht, obwohl dieser aufpumpbare Wangenpolster hat.

Meine Eindrücke nach einem knappen Jahr in Benutzung:

Integralhelm Nexo SportPassform ist für meinen schmalen Kopf genau richtig. Das Wangenpolster hat etwas nachgegeben, ist aber im Rahmen = bequem. Der Kinnriemen lockert sich leider immer mal wieder und muss entsprechend öfter nachjustiert werden. Der Ratschenverschluss tut seinen Dienst und ist auch mit dicken Handschuhen gut einzufädeln. Ebenso das Öffnen funktioniert schnell ohne Gefummel. Die kleine Helmschale lässt mich nicht ganz so aussehen wie Lord Helmchen ... Lautstärke kann ich nicht so kompetent beantworten, da ich ja vorher immer nur Jethelm gefahren bin und auch nicht bei Geschwindigkeiten jenseits der 150 km/h häufig unterwegs bin. Da ist ein Integralhelm immer leise. Bisher konnte ich aber keine unangehmen Summ- oder Singgeräusche feststellen. Mein Jethelm beginnt bei 120 km/h ein fröhliches Liedchen zu Pfeifen ;-)

Übersicht ist zu meinem Jethelm ebenfalls eingeschränkter. Liegt nun mal in der Natur eines Integralhelms. Da ist eben nur eine Guck-Luke drin. Ich muss zum Blick in den Spiegel oder den Tacho den Kopf bewegen. Gewöhnt man sich auch dran, ist aber m. E. etwas suboptimal. Wenigstens muss man so immer brav den Kopf drehen, wenn man z. B. auf der Autobahn einen Spurwechseln vollziehen möchte. Bei meinem Jethelm "vergesse" ich das schon mal.

Zugluft Ade!

Integralhelm Nexo SportDer Windabweiser am Kinn und der Nase sind für die kühleren Jahreszeiten sehr angenehm. Ich weiß wovon ich spreche, da ich bereits in diesem Jahr bei Minus-Temperaturen unterwegs war. Leider lässt die Belüftung bei kühlen Temperaturen viel Luft nach oben. Das Visier beschlägt während der Fahrt z.T. komplett von einem auf den anderen Atemzug und man wird dazu gezwungen, ein paar Meter blind zu fahren, bevor man hektisch das Visier hochgeklappt hat. Ist mir morgens früh um 6 Uhr im Stockfinsteren passiert, als mir ein Auto entgegen kam - außer einem hellen Lichterkranz habe ich da nix mehr gesehen. Die weitere Fahrt habe ich damit verbracht, das Visier öfter auf und zu zuklappen, es einen Spalt unten offen zu lassen oder dann wieder hoch zu klappen. Total "verheult" bin ich dann im Büro angekommen. Im Sommer merkt man zwar einen leichten Windhauch durch den Helm, aber dieser eine Lufteinlass oben drauf und am Kinn ist viel zu winzig für eine ordentliche Luftzufuhr. Fazit Belüftung: eher dürftig. Da fahre ich im Sommer lieber mit meinem alten Airoh Jethelm. Der hat sogar mehr Belüftungsmöglichkeiten.

Wir reiten in den Sonnenuntergang

Integralhelm Nexo SportDie integrierte Sonnenblende lässt sich durch einen Schieber auf der (logisch) linken Seite unterhalb der Kinnpartie bedienen. Etwas gewöhnungsbedürftig, da das Hantieren an nur einer Helmseite dazu führt, dass sich der Helm verschiebt. Die Blende rastet zuverlässig ein: ein Hüpfen der selbigen bei holprigem Untergrund findet nicht statt. Ich hatte da mit anderen integrierten Sonnenblenden schon lustige Erlebnisse. Ganz zufrieden bin ich dennoch nicht: der Kunststoff des Abdunklungsvisiers erscheint bei blendendem Gegenlicht sehr nebelig. Ich habe immer das Gefühl, als müsste ich Schlieren von der Scheibe wischen, obwohl ich sie vorher mit speziellem Visierreiniger sorgfältig geputzt habe.

Ich habe den Helm in Mattschwarz. Die Farbe fühlt sich mittlerweile irgendwie seltsam klebrig an. Ob's an der Sonneneinstrahlung liegt? Man weiß es nicht.

Kostenpunkt vor knapp einem Jahr für den Helm: 120,- € reduziert von 140,- €. Mittlerweile wird er für 79,- € verscherbelt. Bevor hier jetzt wieder jemand moniert, dass das doch klar ist, dass "Billighelme" eben nicht so dolle sind: Ich habe auch die teuersten Varianten auf meiner Denkmurmel gehabt. Ergebnis: passt nicht.

Gesamtfazit: OK. Mehr auch nicht. Der Helm tut was er soll. Ist aber belüftungstechnisch nicht optimal. Hätte ich den Helm für 79 Okken gekauft, hätte ich nicht mehr erwartet, als das was ich oben geschrieben habe. Ich fühle mich dahingehend etwas verschaukelt. Ich werde wohl irgendwann mal wieder auf die Suche gehen und einen freundlichen Helmverkäufer quälen :-) Also ihr lieben Kundenberater bei POLO, LOUIS oder wo auch immer: Seid gewarnt! Ich werde Euch vor die Herausforderung Eures Lebens stellen ;-)

 

Bilder: POLO

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