Am dritten und letzten Tag stand für die Rücketappe direkt das Stilfserjoch auf dem Programm. Das Frühstück war für sieben Uhr Früh geplant und Abfahrt so um acht Uhr herum. Bis dann alle fertig waren, Conny uns noch mal gebrieft hatte und wir vom Hotel losfuhren, war es dann doch 8.30 Uhr. Von Mals aus ging es schnustracks zehn Kilometer nach Prad am Stilfserjoch. Hier bogen wir links ab Richtung Trafoi. Die nächsten zehn Kilometer bis Trafoi passierte nichts Spektakuläres. Die Strecke verläuft recht gerade sanft bergauf, immer parallel zum Berg, ein paar Baustellen mit Ampelregelung zwangen uns zum Anhalten. Innerlich war ich etwas aufgeregt. Schließlich soll das ja nun die Königin aller Pässe sein.
Sobald wir die erste Kehre nach "Zum weißen Knott" erreichten, endete die bewaldete Strecke. Jetzt wollten zwölf Kehren im schnelleren Rythmus genommen werden, danach noch mal vier. Einmal mit der Kurventechnik vertraut, ging es souverän weiter gen Gipfel. Meine Skepsis um mein Fahrkönnen war schon seit der ersten Kehre im Wald verflogen.
Die letzten 14 Kehren kommen ebenfalls in flotterer Reihenfolge, allerdings machen die seitlichen Mauerabschnitte (zur Sicherheit, statt Leitplanken) die Sicht nach oben in den Verkehr etwas schwer. Diese "späte Einsicht" zwang mich dazu, in einer Rechtskehre gerade nach oben an den Rand zu fahren. Eine Gruppe Motorradfahrer von oben hatte ich zu spät erkannt. Da war's das Aus mit dem Ausholen.
Es herrschte eine riesen Freude, als wir alle oben ankamen und Die Königin der Pässe bezwungen hatten. Aber mal unter uns Betschwestern: Wenn man Kehren fahren kann, dann ist das wirklich kein Ding. Mehr als ein Mal muss man dort nicht hinauf gefahren sein. Die Seite vom Umbrailpass her ist wesentlich schöner.
Zum Abschluss gab's noch eine kleine Ansprache von Conny, unser Kurvenkönigin Zertifikat, eine Anstecknadel in Form einer Krone und einen Patch von Swiss Lady Rider für die Jacke.
Jetzt gehöre ich mit mit den anderen Ladies zum erlauchten Kreis der Kurvenkönigin ;-)